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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Und am letzten Tag werfen sie alle ihre Schulblätter zum Fenster hinaus...

Im Gymnasium am Münsterplatz in Basel werfen die Maturanden an ihrem letzten Tag immer die alten Schulblätter aus ihren Fenstern. Endlich abgeschlossen mit Pythagoras, Goethe, Subjonctif und Pflanzensystematik. Im Hof stehen die jüngeren Schüler und müssen aufräumen. (Tages-Anzeiger, 27. April 2020) Man stelle sich einmal vor: Das einjährige Kind würde den aufrechten Gang, den es, in unendlich vielen und unendlich kleinen Schritten seit seiner Geburt erlernt hat, eines Tages einfach fortwerfen. Oder der Automechaniker würde sein ganzes Wissen, das er sich während seiner Berufslehre angeeignet hat, eines Tages einfach fortwerfen. Undenkbar. Was man wirklich gelernt hat, so dass es seinem Leben und seiner Arbeit einen Nutzen bringt, das wirft man nicht eines Tages einfach wieder fort. Dass die Basler Gymnasiasten und Gymnasiastinnen an ihrem letzten Schultag ihre über Jahre angesammelten Schulblätter einfach fortwerfen, zeigt, dass sie das Gelernte offensichtlich nicht als etwas betr

«Das Schlimmste ist, wenn mich jemand zu etwas zwingt.»

«Wieso dürfen eigentlich Erwachsene bestimmen, was Kinder in der Schule machen müssen?» Diese Frage von Youseif ist ernst gemeint. Der 11-jährige Loïc weiss eine Antwort: «Weil die Erwachsenen das Recht dazu haben. Sie haben uns erschaffen.» Die beiden Jungs und zwei weitere Kinder aus einer 5. Klasse bei Bern diskutieren gerade über Adultismus. Den Begriff kennen sie nicht. Für das Konzept dahinter sind sie aber Experten. Adultismus beschreibt die Diskriminierung von jüngeren Menschen durch ältere. Und nicht nur Loïc weiss, wovon er spricht. Viele Jugendliche kennen das Phänomen. Etwa dann, wenn sie für eine klimafreundlichere Welt auf die Strasse gehen und von den Erwachsenen als naiv oder unwissend belächelt werden. Adultismus hat negative Folgen: Kinder lernen dadurch, dass ihre Stimme weniger zählt. Sie tolerieren diese Unterdrückung und wiederholen sie dann bei jüngeren Kindern. «Adultismus kommt im gleichen Masse vor wie Sexismus oder Rassismus», sagt Andi Geu, Ko-Geschäft

Samira XIX: Kinder und Katzen sind die wahren Coronameister

Samira ist jetzt 6 Jahre und 8 Monate alt. Normalerweise schläft sie recht gut. Doch in der Nacht auf den Ostersonntag, so erzählte sie ihrem Opa, habe sie sehr wenig geschlafen und sei immer wieder aufgewacht. Aber nicht, wie Opa sogleich vermutete, aus Angst vor dem Coronavirus, sondern wegen dem - Osterhasen! Ob er denn nun wirklich kommen werde, ob er sie und ihre Geschwister nicht vergessen habe und ob sie dann auch alle versteckten Sachen tatsächlich finden würden? Obwohl Samira weiss, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus tödlich sein kann, und obwohl sie, wenn Besuch kommt, peinlichst genau auf die Abstandsregeln achtet, hat das in ihrem Alltag auf wundersame Weise keinen Platz. "Kinder und Katzen sind die wahren Coronameister", sagt der Schriftsteller und Kolumnist Michael Krogerus, und: "Du musst es dir hier und jetzt so einrichten, dass du gerne lebst." Tatsächlich, Kinder und Katzen haben diese wunderbare Gabe, im Hier und Jetzt zu leben und sich nic