Im Gymnasium am Münsterplatz in Basel werfen die Maturanden an ihrem letzten Tag immer die alten Schulblätter aus ihren Fenstern. Endlich abgeschlossen mit Pythagoras, Goethe, Subjonctif und Pflanzensystematik. Im Hof stehen die jüngeren Schüler und müssen aufräumen. (Tages-Anzeiger, 27. April 2020) Man stelle sich einmal vor: Das einjährige Kind würde den aufrechten Gang, den es, in unendlich vielen und unendlich kleinen Schritten seit seiner Geburt erlernt hat, eines Tages einfach fortwerfen. Oder der Automechaniker würde sein ganzes Wissen, das er sich während seiner Berufslehre angeeignet hat, eines Tages einfach fortwerfen. Undenkbar. Was man wirklich gelernt hat, so dass es seinem Leben und seiner Arbeit einen Nutzen bringt, das wirft man nicht eines Tages einfach wieder fort. Dass die Basler Gymnasiasten und Gymnasiastinnen an ihrem letzten Schultag ihre über Jahre angesammelten Schulblätter einfach fortwerfen, zeigt, dass sie das Gelernte offensichtlich nicht als etwas betr
Vision eines pädagogischen Modells für die Zukunft. Von Peter Sutter, geb. 1950, pensionierter Oberstufenlehrer